Wer glaubte, bei den Forstschleppern sei das Innovationspotenzial ausgereizt, sah sich auf der Interforst Anfang Juli in München getäuscht. Während es bei Harvestern und Forwardern meist nur Detailverbesserungen gab, überraschte der WF-Trac Hersteller
Werner mit einer kompletten Neukonstruktion. Dicht umlagert standen die neuen Typen 1300, 1500 und 1700 auf dem Messestand in Halle 6. Wieder sind die Typenbezeichnungen Anhaltspunkte für die Motorleistung von 136 bis 177 PS: Von außen erinnern nur noch die vier gleich großen Räder an den seit Produktionsende des MB-Tracs 1992 über 200 mal gebauten WF-Tracs. Bei den Neuerungen fällt besonders die Kabine auf: ganz dem klassischen Trac-Konzept entsprechend ist sie wieder zentral auf dem Fahrzeug montiert, allerdings nun um 270° drehbar. "Das optimale Blickfeld wird im Gegensatz zum Drehsitz mitgenommen", erläutert Werner Geschäftsführer Wulf
Aurich die Entscheidung, des etwas kleineren, aber dafür beweglichen Kommandostands. Gemeinsam mit mechanischer Heckzapfwelle und 50 km/h Höchstgeschwindigkeit wird schnell klar, dass man bei Werner auch Unimog-Kunden wie Kommunen oder Wasserwirtschaftsämter im Visier hat. "Wir sehen eine klare Tendenz zu Mehrzweckkonzepten", erinnert Aurich an die Möglichkeiten, welche die drei An- und Aufbauräume des Trac-Konzepts bieten. Gemeinsam mit dem weiter produzierten WF 1100 sollen jährlich 30 bis 40 Stück einen Käufer finden. Unter dem Blech blieben die starre Hinterachse und die gefederte Vorderachse mit Achsschenkellenkung erhalten (Wenderadius 7m), um die hohe Geschwindigkeit auf der Straße zu ermöglichen. Der Leiterrahmen ist nun durch eine selbst tragende Wanne mit zentralem Verwindungsgelenk (15°) ersetzt. Besonders stolz ist man bei Werner allerdings auf das stufenlos-leistungsverzweigte Getriebe, wie man es in Ackerschleppern findet. Die Kraft des Motors wird variabel mechanisch oder hydraulisch auf die Räder übertragen. Durch den hohen Wirkungsgrad reicht ein Vierzylinder Euro3-Motor von Mecedes-Benz. . Für den Kranbetrieb kann die hdro-pneumatische Vorderachsfederung sowie das Drehgelenk für mehr Stabilität gesperrt werden. Wem die rot-gelbe Lackierung des Rückekrans bekannt vorkam - es ist eine Gemeinschaftsentwicklung mit
Epsilon. Die Teile der C81.1 TL (7 m Reichweite 8 mt Brutto-Hubmoment) stammen aus der bewährten Großserienfertigung. Ein neues Bild in der Schlepper-Landschaft - WF-Trac 1700
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